Normalfall uneheliches Kind

Luxemburg (dpa). Die Zahl der unehelich geborenen Kinder in Europa ist in den vergangenen 20 Jahren deutlich gestiegen. Neueste Zahlen des Europäischen Statistikamtes Eurostat belegen einen deutlichen Wandel in der Einstellung der Europäer zu Ehe und Familie.

1980 waren die Eltern von knapp jedem zehnten Baby, das in der EU lebend auf die Welt kam, nicht verheiratet (9,6 Prozent). Zwei Jahrzehnte später war bereits mehr als jedes vierte Neugeborene (1999: 27,2 Prozent) ein uneheliches Kind.

Insgesamt zählte die EU zum Jahresbeginn 377 Millionen Einwohner, 1.053.000 oder 2,8 Promille mehr als Anfang 2000. Pro 1.000 EU-Bürgern kamen im vergangenen Jahr 10,7 Kinder neu zur Welt, wobei Deutschland mit 9,2 Geburten pro 1.000 Einwohner auf dem letzten Platz landete.

Auch beim Anteil der unehelich geborenen Kinder liegt Deutschland mittlerweile mit 23,0 Prozent unter dem EU-Durchschnitt. Am stärksten gehören Ehe und Kinderkriegen noch für die Griechen zusammen: Dort kamen im vergangenen Jahr lediglich 4,0 Prozent aller Babys als Kinder unverheirateter Eltern auf die Welt. In Schweden hingegen geht mit 55,3 Prozent bereits die Mehrzahl aller Kinder aus Beziehungen ohne Trauschein hervor.
 
 

13.08.2001
http://www.lz-online.de/news/politik/99763210926504.html