Entsorgte Väter 2005

Rund 1,5 Millionen Frauen und nur 240 000 Männer sind heute allein erziehend. Nach einer Trennung der Eltern leben die Kinder meistens bei ihren Müttern – aber verlieren wollen die meisten Väter den Kontakt zum Nachwuchs deshalb trotzdem nicht. Doch manchmal wird ihnen das nicht leicht gemacht.

An kaum einer anderen Front wird der Geschlechterkrieg so erbittert geführt wie beim Thema Scheidung. So passiert es nicht selten, dass Mütter die Kinder nicht zum Vater lassen, ihnen das rechtlich zugesicherte Besuchsrecht verweigern oder immer wieder Gründe finden, Väter und Kinder zu entzweien. Der Grund dafür: verletzte Gefühle, Rache, Eifersucht auf eine neue Partnerin. Nur selten machen Frauen sich in einer solchen Situation klar, was sie ihren Kindern damit antun.

Sicherheit des Kindes geht verloren
Wenn ein Elternteil verschwindet oder nur sehr wenig Kontakt zu seinem Kind behalten darf, dann ist das ein katastrophaler Vertrauensverlust. Ganz besonders dann, wenn Mütter den abwesenden Vater schlecht machen. Die Sicherheit des Kindes geliebt und beschützt zu werden, dem Vater wichtig zu sein, geht verloren und macht Vertrauenslosigkeit in Bindungen und Minderwertigkeitsgefühlen Platz. Darüber hinaus verliert das Kind einen Teil seiner eigenen Identität, weil bestimmte Persönlichkeitszüge nicht mehr zugeordnet werden können.

Väter spielen wichtige Rolle bei der Entwicklung
Der Kontakt zum Vater ist wichtig, weil Väter mit Söhnen und Töchtern ganz anders umgehen als Mütter. Die Spielaktivitäten mit Töchtern sind sanfter, der Umgang weicher, vorsichtiger und unterstützender. Dadurch wird die Weiblichkeit hervorgehoben. Jungen werden im Spiel strenger behandelt und damit in ihrer Männlichkeit unterstützt. Insgesamt spielen Väter eine wichtige Rolle für die Entwicklung ihrer Kinder.

Funktionierende Absprachen treffen
Im Kleinkind- und Schulkindalter fördern Väter die Entwicklung von Motorik und Spielverhalten, Autonomie und Eigenständigkeit. Im Jugendalter geben Väter ein wichtiges Modell ab für die sexuelle Geschlechteridentifikation des Sohnes. Für die Töchter sind sie einflussreich bei der späteren Partnerwahl. Wichtig ist es also, dass sich Eltern auch nach einer Trennung in allem was ihre Kinder betrifft, als Partner sehen. Wenn sie funktionierende Absprachen treffen und sich auf einander verlassen können, dann ist das eine gute Vorraussetzung für eine erfolgreiche Elternschaft. Auch nach der Trennung.

Quelle:
frauenportal.net