Es wird wilder
Ehe ohne Trauschein auf dem Vormarsch

ari

Potsdam (ari). Über die "Ehe" und die Zahl "sieben" gibt es allerlei Erkenntnisse, die nun durch eine neue Note aus dem Land Brandenburg ergänzt werden können: Nämlich die, dass jede siebte Lebensgemeinschaft in der Mark gar keine Ehe ist. Wie das statistische Landesamt gestern mitteilte, erfreut sich die so genannte "wilde Ehe" eines unerhörten Beliebtheitsschubes: Waren es 1994 noch 62 000 "Ehen ohne Trauschein", so wurden laut Statistik im vergangenen Jahr bereits 99 600 registriert. Damit sei in sechs Jahren ein Anstieg dieser Partnerschaften um 61 Prozent verzeichnet worden, teilte der Landesbetrieb weiter mit. Damit ist nachgezählter Weise in der Mark jede siebte Lebensgemeinschaft nichtehelich. In jeder zweiten der meist von jüngeren Menschen geschlossenen "wilden Ehen" lebten Kinder unter 18 Jahre.

30.10.2001
www.pnn.de/archiv/2001/10/29/ak-br-669651.html
 


Mit oder ohne Trauschein: Hauptsache nicht allein

Anzahl der nichtehelichen Lebensgemeinschaften steigt

Muldentalkreis. Im Landkreis könnten demnächst die Singles rar werden. Das lässt zumindest eine Studie erwarten, die das statistische Landesamt jüngst veröffentlichte und die sich auf neueste Umfrageergebnisse zur Bevölkerungsstatistik stützt. Demnach sei in Sachsen die Anzahl der nichtehelichen Lebensgemeinschaften ebenso wie die Zahl der Eheschließungen gestiegen.

Der Muldentalkreis steht an der Spitze dieser Entwicklung: Hier wohnen überdurchschnittlich viele Ehepaare mit Kindern (30,7 Prozent aller Haushalten) - im Landesdurchschnitt trifft dies nur auf 27,2 Prozent zu. Den sachsenweiten Spitzenwert hat der Landkreis zudem bei der Anzahl der Haushalte mit drei oder mehr Personen. Während im Freistaat nur 30,1 Prozent aller Haushalte dieses Kriterium erfüllen, sind es zwischen Wurzen und Colditz 38 Prozent.

Selbst wenn man aus der Differenz die Alleinerziehenden mit mehreren Kinder herausrechnet, bleibt doch eine beträchtliche Anzahl von nichtehelichen Lebensgemeinschaften mit Kindern übrig. Während in nur sieben Prozent aller sächsischen Haushalte die "Ehe ohne Trauschein" der standesbeamtlichen Bindung vorgezogen wird, dürfte diese Zahl im Muldentalkreis erheblich höher liegen.

Das statistische Landesamt veröffentlichte zugleich einige Daten zu nichtehelichen Lebensgemeinschaften. Demnach ist diese Partnerschaftsform bei jungen Leuten beliebt: In fast jeder zweiten Lebensgemeinschaft (46 Prozent) sind die Partner unter 35 Jahre alt. Deutlich weniger sind es bei den über 45-Jährigen, deren Anteil nur bei mageren 18 Prozent liegt.

Doch auch das Heiraten kommt wieder mehr in Mode. Im Grimmaer Standesamt schlossen im letzten Jahr deutlich mehr Heiratswillige den Bund fürs Leben. Um 8,5 Prozent sei zuletzt die Zahl der Eheschließungen in die Höhe gegangen, berichtet die Standesbeamte Gabriela Weber: "Und im laufenden Jahr heiraten bisher keineswegs weniger."

 haku

30.10.2001
http://www.lvz-online.de/lvz/zeitung/news/84154.html