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Mehr Singles und "wilde Ehen"

Stuttgart - Die Zahl der «Ehen ohne Trauschein» hat sich in den vergangenen zehn Jahren in Baden-Württemberg nahezu verdoppelt. Insgesamt zählten die Statistiker bei der jüngsten Erhebung im April 2001 fast 230 000 Paare, überwiegend ohne Kinder. Auch die Zahl der Singles ist in den letzten 20 Jahren im Südwesten überdurchschnittlich stark gestiegen, teilte das Statistische Landesamt in Stuttgart am Samstag mit. Während die Bevölkerung um 14 Prozent zunahm und im April 2001 den Stand von 10,6 Millionen erreichte, stieg die Zahl der Alleinlebenden zwischen Mannheim und Bodensee im selben Zeitraum um 60 Prozent.

Bei der letzten Erhebung zählten die Statistiker 1,7 Millionen Singles, etwa 16 Prozent der gesamten Bevölkerung. Am stärksten vertreten sind die Alleinlebenden bei den Senioren (37 Prozent) und den jungen Menschen zwischen 20 und 35 Jahren (22 Prozent). Deutsche leben dabei häufiger alleine als Ausländer, teilte das Landesamt weiter mit. Sind es bei den Deutschen 17 Prozent, so lebt nur jeder Zehnte mit ausländischem Pass ein einem Ein-Personen-Haushalt.

Am häufigsten leben die Deutschen zu zweit (30 Prozent). Ausländer hingegen wohnen sehr oft im Quartett unter einem Dach (28 Prozent). In Haushalten mit 5 oder mehr Personen lebt nur jeder zehnte Deutsche, bei den Ausländern ist es dagegen jeder vierte in Baden- Württemberg. Kinder zählten die Statistiker in etwa jedem dritten baden- württembergischen Haushalt.

dpa/lsw

26.01.2002
www.stuttgarter-zeitung.de/stz/page/detail.php/89531