Mehr Geld für Pflegekinder

Hamburg erhöht Pflegegeldleistungen zum 1.Oktober 2005

Ab 1.Oktober 2005 erhalten Hamburgs Pflegeeltern mehr Pflegegeld für die von ihnen betreuten Kinder, um den gestiegenen Lebenshaltungskosten gerecht zu werden. Zugleich wird das Verfahren vereinfacht: Anstelle bislang einzeln zu beantragender Zuschüsse für Ereignisse wie Taufe, Einschulung, Abitur oder Start ins Berufsleben sowie der bisher einmal im Jahr gezahlten Ferienpauschale wird künftig eine monatliche Pauschale von 28 Euro gezahlt. Zuschüsse für Klassenreisen werden weiterhin individuell auf Antrag ausgezahlt.

In Hamburg werden rund 3.000 Kinder und Jugendliche im Rahmen von Hilfen zur Erziehung außerhalb ihres Elternhauses betreut. 60 Prozent davon sind in Einrichtungen der Jugendhilfe untergebracht, 40 Prozent leben in Pflegefamilien. Ziel der Behörde für Soziales und Familie ist es, möglichst viele Kinder und Jugendliche in Pflegefamilien zu vermitteln. Um dafür gute Voraussetzungen zu schaffen, ändern sich für Pflegefamilien von Oktober an zwei Dinge.

Zum einen wird das Pflegegeld, also die Erziehungs- und Unterhaltskosten für Pflegekinder, um vier Prozent erhöht. Dies sind durchschnittlich 27 Euro mehr pro Monat. Das Pflegegeld beträgt dann – je nach Alter der Pflegekinder – monatlich 704 Euro (für 0 bis 6 Jahre), 766 Euro (7 bis 13 Jahre) oder 868 Euro (ab 14 Jahren). Zuletzt war das Pflegegeld im Jahr 2002 erhöht worden. Hamburg nimmt damit bundesweit weiterhin einen Spitzenplatz bei den Pflegegeldleistungen ein.

Zum anderen wird der bürokratische Aufwand für Pflegeeltern durch die Einführung einer Pauschale erheblich reduziert. Der bisherige Ferienzuschuss von 215 Euro im Juli und einzeln zu beantragende Leistungen zu besonderen Anlässen wie Schulabschluss oder Konfirmation, Kommunion und Jugendweihe werden zu einem monatlichen Pauschalbetrag von 28 Euro zusammengefasst. Die Weihnachtspauschale wird weiterhin ohne gesonderten Antrag im Dezember in Höhe von 33 Euro gezahlt. Darüber hinaus besteht auch in Zukunft die Möglichkeit, individuelle Zuschüsse etwa für wegen des Pflegekindes notwendige Ausbaumaßnahmen am Haus, zur Anschaffung eines größeren Autos oder für Schularbeitenhilfe zu beantragen. Insgesamt geht die Behörde von Mehrausgaben von rund 400.000 Euro im Jahr aus.

 „Ich danke alle Pflegeeltern für ihre Bereitschaft, Pflegekinder bei sich aufzunehmen, und für das Engagement und die liebevolle Zuwendung, mit der sie für die Kinder sorgen. So finden Kinder, die nicht bei ihren leiblichen Eltern leben können, in einer Pflegefamilie wieder ein Zuhause“, sagt Bürgermeisterin Birgit Schnieber-Jastram. „Die Anpassung der Pflegegeldleistungen – trotz angespannter Haushaltslage – ist Ausdruck für den hohen Stellenwert, den der Senat dieser Aufgabe beimisst.“


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