S O R G E R E C H T
Besser gemeinsam
Der Kampf ums Kind spielt bei Scheidungen
eine geringere Rolle als angenommen. Dies ergab die bislang umfangreichste
Befragung von Scheidungseltern durch die Evangelische Fachhochschule Nürnberg.
Unter den 35.000 für die Studie angeschriebenen Eltern haben mittlerweile
drei von vier getrennten Paaren das gemeinsame Sorgerecht für ihr
Kind - eine Möglichkeit, die durch die Reform des Kindschaftsrechts
1998 wesentlich gestärkt wurde. Über ein Drittel der Befragten
wollten sich ursprünglich nicht auf ein gemeinsames Sorgerecht einlassen
und wurden von Richtern dazu verpflichtet. Dies habe sich klar zum Vorteil
für Kinder wie Eltern ausgewirkt, so Professor Roland Proksch: "Konflikte
und Kontaktabbruch gibt es deutlich weniger". Noch ein Vorteil: 77 Prozent
der Mütter mit gemeinsamer Sorge gaben an, dass ihnen der Unterhalt
regelmäßig gezahlt wird - gegenüber 58 Prozent der Mütter
mit alleinigem Sorgerecht.
Ingo