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Februar 1996



Die Rechtsprechung zur zeitlichen Begrenzung des nachehelichen Unterhalts nach ?? 1573 Abs. 5, 1578 Abs. 1 Satz 2 BGB

Von Richter am OLG Dr. Bernhard H?lsmann, Karlsruhe


Gliederung

I. Gemeinsamkeiten und Unterschiede beider Vorschriften
II.Bei der Billigkeitsabw?gung zu ber?cksichtigende Umst?nde nach der Rechtsprechung des Bundesgerichtshofs
III. Zeitliche Begrenzung und ggfs. (? 1578 Abs. 1 Satz 2 BGB) Herabsetzung auf den "angemessenen Lebensbedarf" (Rechtsprechung des BGH)
IV. Darlegungs- und Beweislast
V. Konkurrenzen
VI. Billigkeitsabw?gung und Rechtsfolgen
Tabellarische ?bersicht der ver?ffentlichten Rechtsprechung zu ?? 1573 Abs. 5, 1578 Abs. 1 Satz 2 BGB

I. Gemeinsamkeiten und Unterschiede beider Vorschriften

Das Unterhalts?nderungsgesetz vom 20.2.1986 (BGBl I S. 301) hat mit den Vorschriften der ? 1573 Abs. 5 BGB und ? 1578 Abs. 1 Satz 2 BGB eine zeitliche Begrenzung von Unterhaltsanspr?chen eingef?hrt. Die Bestimmungen, die nur f?r Unterhalt gelten, der nach dem 31.3.1986 f?llig geworden ist (BGH FamRZ 1987, 689), stimmen weitgehend ?berein:
                                                          
? 1573 Abs. 5                        ? 1578 Abs. 1 Satz2   
                                
                                                          

Anwendung:                           Anwendung:           
nur bei den Tatbest?nden             bei allen            
des ? 1573 Abs. 1 bis 4              nachehelichen        
                                     Unterhaltstatbest?nd 
                                     en                   
                                     (?? 1570 bis 1576)   

Gemeinsame Voraussetzung:

Unbilligkeit eines zeitlich unbegrenzten Unterhaltsanspruchs.

Merkmale der Billigkeitsabw?gung:

- insbesondere:

o Dauer der Ehe

o Gestaltung von Haushaltsf?hrung

o Gestaltung von Erwerbst?tigkeit

o nicht nur vor?bergehende Betreuung

gemeinschaftlicher Kinder

- sonstige, nicht im Gesetz genannte Merkmale

Rechtsfolgen: Rechtsfolgen: zeitliche Begrenzung zeitliche des gesamten oder eines Begrenzung mit Teils des Unterhalts anschlie?ender ("Schonfrist") Herabsetzung auf den "angemessenen Lebensbedarf"

II. Bei der Billigkeitsabw?gung zu ber?cksichtigende Umst?nde nach der Rechtsprechung des Bundesgerichtshofs

1. "Dauer der Ehe" und "Kinderbetreuungszeit"

Ma?geblich f?r die "Dauer der Ehe" ist der Zeitraum zwischen Eheschlie?ung und Rechtsh?ngigkeit des Scheidungsantrags (BGH, FamRZ 1986, 888). Das Gesetz legt keine bestimmte Ehedauer, also auch nicht eine solche von 10 Jahren fest, von der ab eine zeitliche Begrenzung des Unterhaltsanspruchs - im Sinne eines Stichtagsprinzips - nicht mehr in Betracht kommen k?nnte. Welches Gewicht der Ehedauer im Rahmen der Billigkeitspr?fung zukommt, l??t sich nur von Fall zu Fall entscheiden. Je mehr die Bed?rftigkeit des Unterhaltsberechtigten auf eine wachsende wirtschaftliche Abh?ngigkeit von dem Verpflichteten wegen der zunehmenden Verflechtung der Lebensverh?ltnisse beider Ehegatten bei l?ngerdauernder Ehe und damit auf ehebedingte Umst?nde zur?ckzuf?hren ist, umso weniger wird eine zeitliche Begrenzung des Unterhalts in Betracht kommen. Damit kann sich eine Ehedauer von mehr als 10 Jahren dem Grenzbereich nicht n?hern, indem vorbehaltlich stets zu ber?cksichtigender besonderer Umst?nde des Einzelfalles, der Dauer der Ehe als Billigkeitskriterium ein durchschlagendes Gewicht f?r eine dauerhafte Unterhalts-"Garantie" und gegen die M?glichkeit zeitlicher Begrenzung des Unterhalts zukommen wird (so BGH FamRZ 1990, 857, 858/859).

Bei Ehen von kurzer Dauer i.S.d. ? 1579 Nr. 1 BGB wird in der Regel ein zeitlich unbegrenzter Unterhalt unbillig sein; insoweit wird ? 1579 Nr. 1 BGB durch ? 1573 Abs. 5 BGB praktisch verdr?ngt, da grobe Unbilligkeit "nicht erforderlich ist" (BGH, FamRZ 1989, 486).

2. "Gestaltung von Haushaltsf?hrung und Erwerbst?tigkeit"

Dieses Merkmal ist auf Vorschlag des Rechtsausschusses in das Gesetz aufgenommen worden, um den h?ufigsten Fall einer ehebedingten Unterhaltsbed?rftigkeit aufzugreifen, n?mlich die sogenannte Hausfrauenehe. Haben die Ehegatten in gleichberechtigter Partnerschaft in ihrer auf Lebenszeit angelegten Gemeinschaft ihre pers?nliche und wirtschaftliche Lebensf?hrung bestimmt und sich hierbei zur F?hrung einer "Hausfrauenehe" entschlossen (?? 1353, 1356 BGB; BVerfGE 57, 390), ist die nacheheliche Bed?rftigkeit des w?hrend der Ehe haushaltsf?hrenden (und ggfs. kinderbetreuenden) Partners in der Regel eine Folge der Ehe (BGH, FamRZ 1986, 886, 888 = NJW 1986, 2832).

III. Zeitliche Begrenzung und ggfs. (? 1578 Abs. 1 Satz 2 BGB) Herabsetzung auf den "angemessenen Lebensbedarf" (Rechtsprechung des BGH)

1. Zeitliche Begrenzung nach ? 1573 Abs. 5 BGB ("Schonfrist")

? 1573 Abs. 5 BGB erlaubt eine zeitliche Begrenzung, nicht wie ? 1579 BGB eine Herabsetzung oder einen sofortigen Ausschlu? des Unterhalts. Der Gesetzgeber gew?hrt dem Berechtigten eine "Schonfrist", die es ihm erm?glichen soll, sich auf die vom Gericht bestimmte Zeitgrenze einzustellen (RegE BT-Ds 10/2888, S. 18; BGH, FamRZ 1986, 887, 889 = NJW 1986, 2832). F?r die Bemessung dieser Zeitspanne, f?r die dem Berechtigten nach der Scheidung noch der eheangemessene Unterhalt zu gew?hren ist, ist nicht an eine schematische Anbindung im Sinne einer zeitlichen Entsprechung gedacht (BGH, a.a.O.), auch wenn das Gesetz, das die Ber?cksichtigung der Ehedauer vorschreibt, damit eine Beziehung zwischen der Dauer der Ehe und der Dauer der Gew?hrung vollen Unterhalts herstellt.

Die Begrenzung kann trotz einer Kinderbetreuung in Betracht kommen, wenn der Berechtigte durch diese keine beruflichen Nachteile oder nur kurzfristige Einkommenseinbu?en erlitten hat. Andererseits kann - etwa f?r die Bemessung der ?bergangsfrist - zugunsten des Berechtigten ber?cksichtigt werden, da? er seine (Teil-)Erwerbst?tigkeit trotz der ?bernahme der mit der Kindesbetreuung verbundenen zus?tzlichen Belastungen aufrechterh?lt (BGH, FamRZ 1990, 492, 493).

2. Zeitliche Begrenzung und Reduzierung auf den "angemessenen Lebensbedarf" (? 1578 Abs. 1 Satz 2 BGB)

Der "angemessene Lebensbedarf" im Sinne dieser Vorschrift ist nicht gleichbedeutend mit dem Billigkeitsunterhalt i.S.d. ? 1581 BGB. Vielmehr ist damit eine dem Einzelfall gerechtwerdende Bemessungsgrundlage gemeint, f?r die als Ankn?pfungspunkt im Gesetzgebungsverfahren die Lebensstellung des Berechtigten vor der Ehe oder die Lebensstellung, die er ohne die Ehe h?tte, genannt worden sind (vgl. BT-Ds 10/4514 S. 22). Durch die Formulierung "angemessen" bringt das Gesetz zum Ausdruck, da? der Bedarf oberhalb des Existenzminimums und des notwendigen Unterhalts liegen soll. Auch wird entsprechend der Zielrichtung der Unterhalts?nderungsgesetzes, den Ausgleich ehebedingter Nachteile zu gew?hrleisten, ein Lebensbedarf nicht als angemessen angesehen werden k?nnen, der den vorehelichen Lebensstandard unterschreitet (BGH, FamRZ 1986, 886, 888 = NJW 1986, 2832).

Eine sofortige Herabsetzung auf den angemessenen Lebensbedarf scheidet schon nach dem Wortlaut des Gesetzes in aller Regel aus. F?r die Bemessung der Zeitspanne, f?r die dem Berechtigten nach der Scheidung noch der Ehe angemessene Unterhalt zu gew?hren ist, kann eine Rolle spielen, welche Zeit er braucht, um sich auf die anschlie?ende K?rzung des Unterhalts einzustellen. Auch hierbei ist nicht an eine schematische Anbindung im Sinne einer zeitlichen Entsprechung zur Ehedauer gedacht (BGH, FamRZ 1986, 886, 888 = NJW 1986, 2832). 

IV. Darlegungs und Beweislast

Zur Darlegungs- und Beweislast bei Anwendung des ? 1573 Abs. 5 BGB f?hrt der Bundesgerichtshof aus, da? diese Bestimmung als unterhaltsbegrenzende Norm Ausnahmecharakter habe und damit die Darlegungs- und Beweislast f?r die Tatsachen, die f?r ihre Anwendung sprechen, nach allgemeinen Beweislastregeln grunds?tzlich den Unterhaltsverpflichteten treffen. Dieser m?sse auch die Umst?nde darlegen und notfalls beweisen, die f?r eine m?glichst kurze ?bergangsfrist sprechen w?rden. Die Beweisf?hrung werde ihm allerdings in der Regel dadurch erleichtert, da? der Berechtigte im Rahmen eines Unterhaltsanspruchs nach ? 1573 Abs. 1 BGB (oder nach Abs. 2 der Vorschrift) bereits seinerseits die Umst?nde vorbringen und ggfs. beweisen m?sse, die f?r seine Bed?rftigkeit urs?chlich seien, z.B. da? er eine innegehabte Arbeitsstelle verloren habe und keine angemessene Erwerbst?tigkeit finde oder da? seine Eink?nfte aus einer ausge?bten angemessenen Erwerbst?tigkeit gleichwohl nicht zu seinem vollen Unterhalt ausreichten. Seien indessen nach den objektiven nachpr?fbaren Gegebenheiten in Verbindung mit dem Vortrag der Parteien die Billigkeitsgr?nde dargetan, die f?r eine Anwendung des ? 1573 Abs. 5 BGB sprechen, so trage wieder der Unterhaltsberechtigte die Darlegungs- und Beweislast f?r die Umst?nde, die im Rahmen der zu treffenden Billigkeitsabw?gung zu seinen Gunsten, also gegen eine zeitliche Begrenzung seines Unterhaltsanspruchs oder zumindest f?r eine l?ngere "Schonfrist" sprechen (BGH, FamRZ 1990, 857, 859).

Entsprechendes mu? auch f?r die Darlegungs- und Beweislast bei Anwendung des ? 1578 Abs. 1 Satz 2 BGB gelten.

V. Konkurrenzen

? 1579 Nr. 1 BGB wird insoweit praktisch verdr?ngt, als f?r die zeitliche Begrenzung eines Unterhaltsanspruchs nach ? 1573 Abs. 5 BGB grobe Unbilligkeit nicht erforderlich ist (BGH, famRZ 1989, 483, 486 = NJW-RR 1989, 386; vgl. oben II. 1.).

Im ?brigen sind die Rechtsfolgen eines Fehlverhaltens des Unterhaltsberechtigten abschlie?end in ? 1579 BGB geregelt; ein solches ist daher im Rahmen der Billigkeitsabw?gung nach ?? 1573 Abs. 5, 1578 Abs. 1 Satz 2 und 3 BGB nicht relevant (BGH, FamRZ 1986, 886, 888 = NJW 1986, 2832).

VI. Billigkeitsabw?gung und Rechtsfolgen

Tabellarische ?bersicht der ver?ffentlichten Rechtsprechung zu ?? 1573 Abs. 5, 1578 Abs. 1 Satz 2 BGB

Abk?rzungen: M = Ehemann; F = Ehefrau; H = Heirat; Sch = Scheidung, et = erwerbst?tig; Et = Erwerbst?tigkeit; V = Anwendung des ? 1573 Abs. 5; I2 = Anwendung des ? 1578 Abs. 1 Satz 2 BGB; kein V = keine Anwendung des ? 1573 Abs. 5; kein I 2= keine Anwendung des ? 1578 Abs. 1 S. 2 BGB; DT = D?sseldorfer Tabelle; U = Unterhalt; UA = Unterhaltsanspruch

Ehedauer   weitere                 zeitliche      Vorschrift      angemessener   Gericht        
(Monate)   Einzelfallumst?nde      Begrenzung                     Unter-                        
                                   (Monate)                       halt                          

24         F: keine beruflichen    Beurteilung    V; I 2 hins.    Beurteilung    BGH, FamRZ     
           Nachteile durch         durch OLG      Krankenvorsorge durch OLG      1989, 483,     
           Haushaltsf?hrung;       nach           U                              486            
           Verlust des UA gegen    Zur?ckverweisu                                               
           ersten M durch zweite   ng                                                           
           H; kein fortwirkender                                                                
           ehebedingter Nachteil                                                                

35         F bei Heirat et; wegen  "Schonzeit"    I 2:                           OLG Celle,     
           Alter findet F nach     rd 36;         voreheliches                   FamRZ 1987,    
           Sch keine Arbeit        nach           Einkommen f?r                  69             
                                   Erreichen des  UA ma?geblich                                 
                                   Ruhegehalts    kein V                                        
                                   kein UA                                                      

36         F macht nur                            kein I 2, weil                 OLG            
           notwendigen                            F nur                          D?sseldorf,    
           Mindestbedarf geltend;                 notwendigen                    FamRZ 1988,    
           UA gr?ndet sich                        Minestbedarf                   595, 597       
           ?berwiegend auf                        geltend macht                                 
           Krankheit (? 1572 BGB)                 kein V                                        

ca. 36     F ben?tigt 21 Monate,   21             V                              OLG            
           um sich wieder                                                        Frankfurt/M    
           beruflich auf neue                                                    FamRZ 1986,    
           Situation einzustellen                                                683            

39         F (55 J. alt)           "Schonzeit"    I 2, V          Herabsetzung   OLG Hamm,      
           vor/w?hrend/nach H et;  rd 15                          von DM 513     FamRZ 1986,    
           berufliche Position                                    auf 250        908            
           nicht ver?ndert; keine  Wegfall UA                                                   
           gemeinsamen             nach weiteren                                                
           Verpflichtungen mit     33 Monaten                                                   
           Ausnahme einer                                                                       
           Kreditaufnahme; keine                                                                
           gemeinsamen                                                                          
           Anschaffungen oder                                                                   
           sonstige                                                                             
           Verm?gensdispositionen;                                                              
            MdE von 30% alters-                                                                 
           nicht ehebedingt,                                                                    
           hieraus keine Gefahr                                                                 
           der beruflichen                                                                      
           Einschr?nkung;                                                                       
           fortgeschrittenes                                                                    
           Alter der F                                                                          



Ehedauer   weitere                 zeitliche      Vorschrift      angemessener   Gericht        
(Monate)   Einzelfallumst?nde      Begrenzung                     Unter                         
                                   (Monate)                       halt                          

39         beiderseitige           Verh?ltnis     I 2, V                         AG Peine,      
           Berufst?tigkeit, keine  der Dauer von                                 FamRZ 1987,    
           ehebedingte             H bis                                         593, 594       
           Einkommenseinbu?e der   Trennungszeitp                                               
           F                       unkt =                                                       
                                   Anhaltspunkt                                                 
                                   f?r zeitliche                                                
                                   Begrenzung                                                   

40         F (57 J.) keine         Begrenzung     V                              OLG Hamm,      
           beruflichen Nachteile:  auf 16; nicht                                 FamRZ 1987,    
           vor und nach Ehe als    Ehedauer                                      707            
           Verk?uferin et; zwar    ma?geblich                                                   
           Verlust der                                                                          
           Witwenrente durch H,                                                                 
           aber Wiederaufleben                                                                  
           bei Fortfall des UA;                                                                 
           angemessener                                                                         
           Eigenbedarf nach DT                                                                  
           gesichert                                                                            

41         F vollschichtige Et                    kein I 2                       OLG Hamm,      
           wegen Ehe aufgegeben;                                                 FamRZ 1987,    
           nur geringer Unterhalt                                                829, 832       

41         F wegen H Et                           kein I 2                       BGH, FamRZ     
           aufgegeben; diese                                                     1988, 817,     
           beruflichen Nachteile                                                 820            
           wirken sich auf H?he                                                                 
           der Altersrente aus                                                                  

49         bei H: F 27 J., M 30    Schonzeit 84   I 2, V                         AG M?lheim     
           J., Assistenzarzt,                                                    a.d.R., FamRZ  
           Trennung vor                                                          1986, 1216     
           Praxiser?ffnung durch                                                                
           M; Einkommen: F: 2.300                                                               
           DM, M: 4.250 DM    


54         F gut bezahlte Stelle                  kein V                         OLG Bamberg,   
           als Pharmareferentin                                                  FamRZ 1988,    
           im Hinblick auf         aber                                          1277, 1280     
           beabsichtigte H         zeitliche      I 2             danach                        
           aufgegeben und          Begrenzung                     angemessener                  
           anschlie?end halbtags   des vollen U                   U von 800 DM                  
           im Gesch?ft des M       auf 24 Monate                                                
           gearbeitet, im ?brigen  nach                                                         
           Haushaltsf?hrung;       Rechtskraft                                                  
           wirtschaftliche                                                                      
           Abh?ngigkeit F von M                                                                 
           wegen Verschlechterung                                                               
           ihrer Gesundheit mit                                                                 
           eingeschr?nkter                                                                      
           Erwerbsf?higkeit                                                                     



Ehedauer   weitere                 zeitliche      Vorschrift      angemessener   Gericht        
(Monate)   Einzelfallumst?nde      Begrenzung                     Unter                         
                                   (Monate)                       halt                          

55         zwar Wegfall der        21 Monate      V, I 2          Herabsetzung   OLG            
           Witwenrente der F                                      von 1.967      Schleswig,     
           durch H ohne                                           einschl.       FamRZ 1993,    
           Wiederaufleben nach                                    Altersvorsorge 72, 74         
           Sch ihrer dritten Ehe;                                 unterhalt auf                 
           Trennungszeit von mehr                                 1.000 DM                      
           6 Jahren wegen langen                                                                
           Scheidungsverfahrens;                                                                
           Teilzeitarbeit der F                                                                 
           wie w?hrend Ehe                                                                      

58         F bei H 62 J.; durch H  36             I 2             Herabsetzung   OLG Bremen,    
           keine beruflichen                                      auf            FamRZ 1989,    
           Nachteile; keine                                       angemessenen   746, 748       
           Ver?nderung in ihrer                                   Eigenbedarf                   
           Wohnsituation; keine                                   nach DT                       
           unterhaltsrechtliche                                                                 
           Ber?cksichtigung der                                                                 
           wiederaufgelebten                                                                    
           Witwenrente                                                                          
66         F bei Sch 49 J. alt,    14             V                              OLG Koblenz,   
           wegen Alters                                                          FamRZ 1987,    
           eingeschr?nkte                                                        160 = NJW-RR   
           Arbeitsplatzchance;                                                   1987, 132      
           vor H wegen Betreuung                                                                
           der mj Kinder aus 1.                                                                 
           Ehe nicht et;                                                                        
           Sozialhilfebezug;                                                                    
           Halbtagst?tigkeit,                                                                   
           Aussichtslosigkeit                                                                   
           einer Ganztagsstelle                                                                 
           alters-, nicht                                                                       
           ehebedingt                                                                           


Ehedauer   weitere                 zeitliche      Vorschrift      angemessener   Gericht        
(Monate)   Einzelfallumst?nde      Begrenzung                     Unter                         
                                   (Monate)                       halt                          

66         Einkommensgef?lle       30 Monate des  V                              KG, FamRZ      
           zwischen Einkommen M    UA nach ?                                     1992, 949      
           als Studienrat und dem  1573 Abs. 2                                   m.Anm. Weber   
           ohne gesundheitliche    BGB                                                          
           Beeintr?chtigung                                                                     
           erzielbaren Einkommen                                                                
           der F als Verk?uferin                                                                
           nicht ehebedingt,                                                                    
           sondern bedingt durch                                                                
           unterschiedliche                                                                     
           voreheliche                                                                          
           Entwicklung; die durch                                                               
           Krankheit bedingte                                                                   
           Erwerbsunf?higkeit                                                                   
           verursachte                                                                          
           Nichtwiedereingliederun                                                              
           gsf?higkeit der F ins                                                                
           Berufsleben schlie?t                                                                 
           zeitliche Begrenzung                                                                 
           nicht aus; UA nach ??                                                                
           1572, 1573 Abs. 2 BGB                                                                

77         Einkommensgef?lle       60 Monate,     V                              OLG            
           zwischen F (45 J.,      anschlie?end                                  D?sseldorf,    
           fiktiv 1.163 DM) und M  Wegfall UA                                    FamRZ 1988,    
           (2.997 DM) nicht                                                      838, 839       
           ehebedingt; berufliche                                                               
           Situation F bei H                                                                    
           ung?nstig, weil nach                                                                 
           erster Sch mit 35 J.                                                                 
           Einstieg ins                                                                         
           Berufsleben); bei H                                                                  
           arbeitslos; M schon                                                                  
           vor Ehe                                                                              
           ?berdurchschnittlich                                                                 
           hohes Einkommen; das                                                                 
           durch das Einkommen                                                                  
           von M bestimmte                                                                      
           Lebensniveau nicht                                                                   
           Ergebnis gemeinsamer                                                                 
           Lebensleistung                                                                       

82         F 37 J. bei Sch,        48 Monate      V, I 2          Herabsetzung   OLG            
           vor/w?hrend und nach    Schonfrist                     auf            D?sseldorf,    
           Ehe nicht et, also                                     angemessenen   FamRZ 1987,    
           durch Ehe keine                                        U, ma?geblich  1254, 1256     
           beruflichen Nachteile;                                 Eigenbedarf                   
           Verlust des UA gegen                                   n. DT,                        
           ersten M unbeachtlich,                                 Begrenzung                    
           da dessen H?he und                                     auf 96 Mon                    
           Dauer ungewi?                                                                        



Ehedauer   weitere                 zeitliche      Vorschrift      angemessener   Gericht        
(Monate)   Einzelfallumst?nde      Begrenzung                     Unter                         
                                   (Monate)                       halt                          

84         F bei Sch 32 J;         Begrenzung     V                              OLG Hamm,      
           w?hrend Ehe Betreuung   auf 84 Monate                                 FamRZ 1988,    
           des 1972 geborenen      wie Ehezeit                                   840, 841       
           Kindes aus erster Ehe;                                                               
           Zusammenleben mit M 54                                                               
           Monate; bei H lebte F                                                                
           von Sozialhilfe; keine                                                               
           Bem?hung von F um Et;                                                                
           keine Aufgabe einer                                                                  
           gesicherten Position                                                                 
           durch F                                                                              

96         F bei Sch 83 J.,        wie Ehezeit:   V                              OLG            
           w?hrend Ehe erheblich   Begrenzung                                    D?sseldorf,    
           durch Betreuung des     auf 96                                        FamRZ 1987,    
           Kindes aus erster Ehe                                                 162, 164       
           belastet; keine                                                                      
           beruflichen Nachteile                                                                
           der F durch Ehe; F                                                                   
           wird als Buchhalterin                                                                
           ihren durch Unterhalt                                                                
           gesicherten                                                                          
           Lebensstandard halten                                                                

97         keine Begrenzung nach   Herabsetzung   kein V (wegen                  OLG            
           Abs. 5 wegen langer     nach 96        Dauer der Ehe)                 D?sseldorf,    
           Dauer der Ehe; F keine  (entsprechend  I 2                            NJW-RR 1992,   
           ehebedingten Nachteile  der Ehedauer)                                 1154,          
           durch Aufgabe der Et;   auf                                           1155=FamRZ     
           versorgungsm??ige       angemessenen                                  1992, 951      
           Vorz?ge durch Ehe       Unterhalt                                                    

102        ma?geblich nur                         V                              OLG            
           tats?chliche Ehedauer;                                                D?sseldorf,    
           Betreuung des                                                         FamRZ 1994,    
           gemeinsamen Kindes                                                    757            
           durch F nur Umstand                                                                  
           bei Billigkeit                                                                       
           (Verweis auf BVerfG,                                                                 
           FamRZ 1989, 941, 943;                                                                
           BGH, FamRZ 1990, 492,                                                                
           494 und 1091, 1093); F                                                               
           vor und nach Sch                                                                     
           durchgehend et; 4 J.                                                                 
           nach voll et im Alter                                                                
           von 30 J.;                                                                           
           Betreuungslast dadurch                                                               
           ber?cksichtigt, da? UA                                                               
           nach ? 1573 Abs. 2 BGB                                                               
           noch 4 J. nach                                                                       
           Vollendung des 16. Lj.                                                               
           des Kindes                                                                           
           gew?hrleistet wurde                                                                  



Ehedauer   weitere                 zeitliche      Vorschrift      angemessener   Gericht        
(Monate)   Einzelfallumst?nde      Begrenzung                     Unter                         
                                   (Monate)                       halt                          

115        keine ehebedingten      entsprechend   V                              OLG Hamburg,   
           Nachteile: F w?hrend    Ehedauer: 115                                 FamRZ 1987,    
           erster und jetziger                                                   1250, 1253     
           Ehe immer et bis                                                                     
           Arbeitsunfall, danach                                                                
           wieder eingeschr?nkt                                                                 
           erwerbsf?hig; zwar                                                                   
           angesichts                                                                           
           Gesundheitszustandes                                                                 
           und Alters der F                                                                     
           dauernde                                                                             
           Unterhaltsbed?rftigkeit                                                              
           , aber M h?tte bei                                                                   
           Unterhaltszahlung                                                                    
           nicht seinen vollen                                                                  
           angemessenen                                                                         
           Eigenbedarf gesichert                                                                

116        F w?hrend Ehe immer     48,            V                              OLG Hamm,      
           et, keine Nachteile     anschlie?end                                  FamRZ 1990,    
           f?r weiteren            Wegfall des                                   413            
           beruflichen Lebensweg   UA                                                           
120        wegen langer Ehedauer,  keine          kein V                         OLG            
           Kindererziehung durch                                                 Frankfurt/M,   
           F; Bed?rftigkeit der F                                                FamRZ 1987,    
           gesundheitlich                                                        1042=NJW-RR    
           bedingt, nicht                                                        1987, 1154     
           aufgrund allgemeinen                                                                 
           Arbeitsplatzrisikos                                                                  

120        F w?hrend Ehe und       keine          I 2                            OLG            
           anschlie?end            Ankn?pfung an  V                              Karlsruhe,     
           ?berwiegend ganztags    Ehedauer; 24                                  FamRZ 1989,    
           et, also keine          voller U von                                  512            
           ehebedingten            534 DM, dann                                                 
           beruflichen Nachteile;  72 Monate 300                                                
           Betreuung des           DM,                                                          
           ehegemeinsamen Kindes   anschlie?end                                                 
           f?r F mit keinen        Wegfall                                                      
           wirtschaftlichen                                                                     
           Nachteilen verbunden                                                                 

123        keine Hausfrauenehe,    60             V                              BGH, FamRZ     
           nur ca. 2 J. F im                                                     1990, 857      
           wesentlichen vom                                                                     
           Einkommen des M                                                                      
           abh?ngig; f?r                                                                        
           ?bergangszeit zu                                                                     
           ber?cksichtigen, da?                                                                 
           ihr UA nach ? 1581 BGB                                                               
           gek?rzt ist                                                                          



Ehedauer   weitere                 zeitliche      Vorschrift      angemessener   Gericht        
(Monate)   Einzelfallumst?nde      Begrenzung                     Unter                         
                                   (Monate)                       halt                          
134        Ehedauer 134 Monate;    108            V                              OLG            
           bei Ber?cksichtigung                                                  D?sseldorf,    
           der Betreuung des                                                     FamRZ 1995,    
           gemeinsamen Kindes bis                                                1204           
           Alter ca. 16 J. war                                                                  
           Ehedauer rund 198                                                                    
           Monate; F im Zeitpunkt                                                               
           Beendigung der                                                                       
           Kindesbetreuung erst                                                                 
           35 J.; F h?tte dann                                                                  
           voll et sein k?nnen;                                                                 
           Einkommensgef?lle                                                                    
           nicht ehebedingt,                                                                    
           sondern beruhend auf                                                                 
           unterschiedlicher                                                                    
           vorehelicher                                                                         
           Ausbildung; keine                                                                    
           ehebedingte Erkrankung                                                               
           der F; im Hinblick auf                                                               
           lange Kindesbetreuung                                                                
           durch F lange                                                                        
           Schonzeit                                                                            

165        F bei Sch 37 J., zwar   Schonfrist 36  V                              OLG            
           zun?chst                Monate,                                       D?sseldorf,    
           Zuverdienstehe, aber 6  anschlie?end                                  FamRZ 1987,    
           Monate vor Trennung     Herabsetzung                                  945            
           Doppelverdienerehe, F   auf ? des UA,                                                
           vollschichtig in        Wegfall nach                                                 
           fr?her erlerntem Beruf  weiteren 24                                                  
           et                                                                                   

180        lange Ehedauer                         kein V                         OLG            
           zuz?glich                                                             D?sseldorf,    
           Betreuungszeit                                                        FamRZ 1992,    
           gemeinsamen Kindes                                                    1438           

192        14 Jahre Zusammenleben                 kein V                         OLG M?nchen,   
                                                  kein I 2                       FamRZ 1992,    
                                                                                 441 = NJW-RR   
                                                                                 1992, 386      

216        F kann bei Aus?bung                    kein V                         OLG Hamm,      
           angemessener Et                        kein I 2                       NJW-RR 1991,   
           eigenen                                                               1474, 1477     
           eheangemessenen Bedarf                                                               
           nicht decken; F hat                                                                  
           w?hrend der 7-j?hrigen                                                               
           Ausbildung von M zum                                                                 
           Zahnarzt gearbeitet                                                                  
           und Opfer in                                                                         
           Lebensf?hrung                                                                        
           hingenommen                                                                          



Ehedauer   weitere                 zeitliche      Vorschrift      angemessener   Gericht        
(Monate)   Einzelfallumst?nde      Begrenzung                     Unter                         
                                   (Monate)                       halt                          

228        wegen langer Ehedauer                  kein V                         AG             
           (Ehedauer von mehr als                                                Charlottenburg 
           10 bis 15 Jahren lang)                                                , DAV 1989,    
                                                                                 89, 92         

324        keine kurze Ehe,                       kein I 2                       OLG            
           unabh?ngig von Dauer                                                  Karlsruhe,     
           der Trennungszeit;                                                    FamRZ 1987,    
           Hausfrauenehe; F                                                      395, 397       
           keinen Beruf erlernt                                                                 

336        bei dieser Ehedauer                    kein V                         BGH, FamRZ     
           grunds?tzlich                          kein I 2                       1991, 307,     
           dauerhafte "Garantie"                                                 310 = NJW-RR   
           des eheangemessenen                                                   1991, 130,     
           Unterhalts; zeitliche                                                 132            
           Begrenzung nur bei                                                                   
           au?ergew?hnlichen                                                                    
           Umst?nden; hier nicht:                                                               
           zwar nach 8 J.                                                                       
           Trennung, aber Kinder,                                                               
           damals 1 ? und 6 ? J.                                                                
           alt, wurden weiter von                                                               
           F betreut                                                                            

384        ohne                                   kein V                         BGH, FamRZ     
                                                                                 1987, 691,     
                                                                                 693