Wissenschaft von Campus
Kåre Olsen
Vater: Deutscher
Das Schicksal der norwegischen Lebensbornkinder und ihrer Mütter von 1940 bis heute
Übersetzt von Ebba Drolshagen
Mehr als 12 000 »Kriegskinder« haben deutsche Soldaten 1940 - 1945 in Norwegen mit einheimischen Frauen gezeugt. Die Mütter waren zu Hause verfemt, die Kinder, von den Nationalsozialisten als »arischer« Nachwuchs gewünscht, erlebten meist eine schmäh- liche Behandlung - ein dunkles Kapitel, dem sich Norwegen 57 Jahre nach dem Krieg stellen muss.
Die norwegischen Mütter der Kinder
wurden als »Tyskertos« (Deutschenflittchen) beschimpft, für
ihre Kinder wurden von der SS »zur Erhaltung wertvollen germanischen
Erbguts« Heime des Vereins Lebensborn gebaut. Nach dem Krieg wurden
Tausende dieser Frauen als Objekte des Hasses in Lagern interniert, die
Kinder zwangsweise in Pflegefamilien oder in Heimen für Schwererziehbare,
Geistesgestörte und Behinderte untergebracht. Doch mit ihrer Rolle
als Ausgestoßene wollen sich die einstigen Lebensborn-Zöglinge
heute nicht mehr abfinden und fordern Wiedergutmachung für ihr zerstörtes
Leben. Kare Olsen hat die Akten vieler Lebensbornkinder ausgewertet und
Licht in ein vergessenes Kapitel deutscher Kriegsgeschichte gebracht. Er
schildert das Schicksal von Menschen, für die der Krieg bis heute
nicht vorüber ist, weil sie einen Deutschen liebten oder einen deutschen
Vater haben.
Pressestimmen
18.11.2002 Frankfurter Rundschau
Der ungeliebte Nachwuchs
"Eine stattliche Anzahl der Lebensbornkinder
verklagt inzwischen den norwegischen Staat auf Schadensersatz [...] Olsens
Buch dürfte ihnen hierbei Argumentationshilfe sein."
10.03.2003 Der Spiegel
'Kinder der Schande'
"Olsens Buch ist die erste historische
Untersuchung zur Organisation und Funktion des Lebensborns in Norwegen."
Konkret 28/2003
Schwert und Wiege
"Eine informative Studie."