HR, Dienstag, 09.01., Spielfilm/Drama 23:30 - 00:55 Uhr

Warum läuft Herr R. Amok?

Deutschland 1969

Herr R. arbeitet als technischer Zeichner in einem kleinen Münchner Büro, die Kollegen sind auf eine förmliche Weise nett. R.'s Frau führt den Haushalt und kümmert sich um den einzigen Sohn. Der hat zwar Schwierigkeiten in der Schule, aber die Lehrerin macht den Eltern Mut. Die Abende verbringt das Paar zumeist vor dem Fernseher; mit glanzlosen Augen starrt R. in die Röhre. Bei einem Besuch der Nachbarn lässt die unzufriedene Gattin durchblicken, dass sie eigentlich aus besseren Verhältnissen kommt. Sie prahlt damit, dass man auf der Suche nach einer größeren Wohnung sei - wenn R.s Beförderung endlich spruchreif ist. Doch danach sieht es nicht aus: R.'s Chef hat immer wieder etwas zu kritisieren an der Arbeit seines Angestellten. Es geht nicht recht vorwärts im Leben des verschlossen wirkenden kleinen Mannes, der ein wenig geistesabwesend erscheint. Nur manchmal, wenn er etwas getrunken hat, geht er aus sich heraus und düpiert im Rahmen einer Feier die Kollegen mit einer überschwänglichen Rede. Körperlich fehlt ihm nichts, die Kopfschmerzen und den hohen Blutdruck führt der Arzt auf übermäßigen Zigarettenkonsum zurück. Als die Nachbarin wieder einmal ohne Punkt und Komma vom Skiurlaub erzählt, greift R. ohne Anzeichen körperlicher Erregung zum Kerzenleuchter und erschlägt erst sie, dann seine Frau und schließlich seinen schlafenden Sohn. Am nächsten Morgen findet die Polizei ihn erhängt in der Betriebstoilette.